München und der Nationalsozialismus – Interdisziplinäre Woche Geschichte & Deutsch, 3mb
Mitte Mai verbrachte die Klasse 3mb einige Tage in München. Diese Stadt wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zur «Hauptstadt der Bewegung» erklärt. Jedoch beginnt Münchens Geschichte als Brutstätte des Nationalsozialismus schon früher: Hitler versuchte bereits 1923 im von politischen Unsicherheiten zerrütteten Freistaat Bayern einen Putsch. Nach diesem gescheiterten ersten Versuch fiel die zerstörerische Saat antisemitischer Parolen in den Münchner Bierkellern auf fruchtbaren Boden – das Resultat der menschenverachtenden Ideologie der Nazis ist uns heute allen bekannt. Doch München stellt mehr dar als ein nationalsozialistisches Propagandazentrum: Die Stadt war auch Schauplatz verschiedener Widerstandsbemühungen durch beispielsweise die Studentengruppe um Hans und Sophie Scholl («Weisse Rose») oder durch Georg Elser, der 1939 im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Hitler verübte.
Die schockierende wie vielseitige Geschichte Münchens entdeckte die Klasse 3mb bei verschiedenen Führungen durch die Stadt und im KZ Dachau sowie bei Museumsbesuchen und eigenständigen Recherchen. Die Ergebnisse der Woche formulierten die Schülerinnen und Schüler in Reportagen, welche thematisch vom Aufstieg der Nationalsozialisten über die Widerstandsbewegungen bis zur Entnazifizierung und heutigen Auseinandersetzung mit dem «braunen Erbe» der Münchner reichen. Neben der Auseinandersetzung mit historischen Aspekten befasste sich die Klasse also mit der Reportage als im Schulalltag kaum praktizierte und journalistisch sehr anspruchsvolle Textsorte, deren Herausforderung darin liegt, Informationen zu vermitteln und zugleich auf sinnliche Weise die Stimmung eines Ortes und subjektive Eindrücke treffend wiederzugeben.